Solidarität ist der Schlüssel
#DasMachenWirGemeinsam lauten die Botschaft und der Claim der Caritas-Kampagne für die kommenden beiden Jahre. Damit verbunden ist der Auftrag an uns alle, gemeinsam an einer sozialeren und gerechteren Gesellschaft zu arbeiten, die möglichst vielen Menschen gute Chancen für ein gelingendes Leben bietet. Das wird nicht von alleine geschehen. Schon gar nicht in einer Zeit, in der das Coronavirus viele Sicherheiten pulverisiert und die Lebensweisen vieler Menschen massiv verändert. Wir erleben, dass sich die Gesellschaft immer stärker polarisiert.
Die Pandemie verstärkt Tendenzen, die auch vor Corona sichtbar waren.
Eine Studie von "More in Common" aus dem Jahr 2019 belegt, dass 70 Prozent der Menschen in Deutschland der Meinung sind, das Land bewege sich in die falsche Richtung. Die Mehrheit der Befragten findet, dass die Politik sich nicht um die wichtigen Probleme in Deutschland kümmert. Sie wünschen sich zum Beispiel in Bezug auf die Digitalisierung oder die Alterssicherung mutigeres Handeln, um das Land voranzubringen.
Die tätige Aufmerksamkeit für die Ängste und Nöte der Menschen, gerade auch für die Bedrängnisse derer, die arm und ausgegrenzt sind - ist dringender denn je. Die Grundbotschaft der verbandlichen Caritas in den politischen Raum lautet daher: Es bedarf einer Bündelung von Kräften und der Bildung von Allianzen zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Es geht darum, Spaltungen, Polarisierungen und falschen Simplifizierungen entgegenzutreten und so Voraussetzungen der dringlich notwendigen Solidarität, einer lebendigen Solidarität unter Ungleichen, zu stärken.
Auch die Caritas im Norden will die Jahreskampagne mit ihren Möglichkeiten aufgreifen in der gesellschaftlichen und sozialpolitischen Diskussion u.a. mit den nachfolgenden Themen:
Corona darf soziale Ungleichheit nicht zementieren
Wie können zum Beispiel Angebote der Wohnungslosenhilfe gesichert werden, die bislang als freiwillige Leistungen finanziert wurden? Welche langfristige Unterstützung sichert der Staat Menschen in schwierigen Lebenslagen zu? Wie bekommen wir zivilgesellschaftliche Netzwerke wieder an den Start, die sich aufgrund des Lockdowns ins Virtuelle zurückziehen mussten, und deren Engagierte nun zur Risikogruppe gehören und Angst haben, sich zu einzubringen.
Soziale Berufe aufwerten
Eine zentrale Rolle spielt dabei, ob und wie es gelingt, die soziale Infrastruktur aufrechtzuerhalten und in Regionen, wo es nötig ist, sogar auszubauen. Die öffentliche Anerkennung, die Pfleger(innen), Sozialarbeiter(innen) und andere als "systemrelevant" bezeichnete Berufsgruppen während der Hochphase der Pandemie erhielten, hat deutlich gemacht, wie wichtig ihr Einsatz für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist.