Impfen bringt die Wende
Maßnahmen zur Eindämmung des gefährlichen Covid-19-Erregers durch Kontaktbeschränkungen, Maskentragen oder AHA-Regelungen wirken zwar, doch eine lockdownmüde Bevölkerung und teilweise desaströse Kommunikation der politisch Handelnden vermindern die Wirksamkeit der Beschränkungen angesichts eines aggressiver werdenden Erregers.
Feiern im privaten Umfeld und andere Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen sollen zu einem großen Teil für Infektionen verantwortlich sein. Welche Rolle Demonstrationen von Corona-Leugner*innen und Querdenker*innen spielen, ist leider nicht bekannt. Ebenso wenig, wo tatsächlich die größten Ansteckungsgefahren lauern.
Perspektive durch Impfen
Die einzige echte Hoffnung auf ein Ende der Corona-Krise bietet das Impfen. Warum ist das so?
- Alle in Deutschland zugelassenen Impfstoffe führen dazu, dass selbst nach nur einer von zwei notwendigen Impfungen der Verlauf einer Covid-19-Infektion (die zwar deutlich unwahrscheinlicher, aber nicht unmöglich wird) wesentlich milder verläuft. Tödliche Verläufe einer Corona-Infektion von bereits zweimal geimpften Personen sind extrem selten.
Wirksamkeit und Sicherheit von mRNA-Impfstoffen (BionTech/Moderna) für Menschen über 60
Tabelle: Erkrankungen bei Ungeimpften (oben links) gegenüber Geimpften (oben rechts), in Rot die schweren Krankheitsverläufe.
Wirksamkeit und Sicherheit von mRNA-Impfstoffen (BionTech/Moderna) für Menschen unter 60
Die Nebenwirkungen einer Impfung sind im Vergleich zu einer Covid-19-Infektion vernachlässigbar. Die medizinischen Details finden Sie im Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts.
Der Impfstoff Comirnaty (von BioNTech/Pfizer) führt öfter zu Schmerzen an der Einstichstelle und evtl. zu Kopfschmerzen und Müdigkeit am Tag der Impfung oder noch am nächsten Tag, schwere Nebenwirkungen sind kaum bekannt. (s. RKI)
Der Impfstoff Vaxzevria von Astrazeneca hat bis zum 29. März 2021 in 31 Fällen zu schweren Nebenwirkungen geführt: "Bis zum 29.März 2021 wurden 31 Fälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem COVID-19 Impfstoff AstraZeneca gemeldet. In 19 Fällen wurde zusätzlich eine Thrombozytopenie gemeldet. In neun Fällen war der Ausgang tödlich. Mit Ausnahme von zwei Fällen betrafen alle Meldungen Frauen im Alter von 20 bis 63 Jahren. Die beiden Männer waren 36 und 57 Jahre alt." Verimpft wurden in diesem Zeitraum 2.383.113 Impfdosen von Astrazeneca. Die schweren Nebenwirkungen liegen also bei 0,0013%.
In Ländern, in denen eine hohe Impfquote besteht, sinkt die Zahl der Todesfälle drastisch. Die Impfstoffe haben eine Wirksamkeit von 90 % und mehr. Damit liegen sie deutlich über der Wirksamkeit der Grippe-Impfung (max. 60 %).
Was hat das Ende der bekannten Epidemien herbeigeführt?
- Pocken - Das Impfen.
- Polio - Das Impfen.
- Tetanus - Das Impfen.
- Diphterie - Das Impfen.
- Masern - Das Impfen.
Alarm im Gesundheitswesen
Wer nicht im Gesundheitswesen arbeitet und nur die Diskussionen in der Öffentlichkeit verfolgt, niemand schwer Erkrankten persönlich kennt, gewinnt gelegentlich den Eindruck, Covid-19 wäre ein Kompetenztest für Politiker*innen oder würde hauptsächlich in den Medien stattfinden. Tatsache ist jedoch:
- Es ist eine der schwersten Pandemien in der jüngeren Geschichte der Menschheit. In Deutschland allein sind fast 80.000 Menschen an Covid-19 gestorben, weltweit liegt die Zahl um 3 Mio. Menschen. Im Jahr 2020 starben ca. 3.000 Menschen im Straßenverkehr, aber 20mal so viele an Covid-19.
- Die Intensivstationen in Norddeutschland nähern sich ihrer Auslastungsgrenze: In Hamburg sind von 549 Intensivbetten 476 belegt (86,7 %), in Schleswig-Holstein sind von 736 Intensivbetten 563 belegt (76,5 %), in Mecklenburg-Vorpommern sind von 605 Intensivbetten 488 belegt (80,7 %). Wer sich impfen lässt, entlastet die Intensivstationen. (Quelle: NDR, 19.04.2021)
Die Schwere der Krankheit
Die Altersstruktur der Covid-19-Toten ist eindeutig. Von 78.537 Covid-19-Verstorbenen (in Deutschland) waren 69.348 über 70 Jahre alt und nur 705 unter 50 Jahre. Doch durch die neue Mutation B.117 erkranken vermehrt auch jüngere Menschen schwer an Covid-19. Die Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion ("Long Covid") sind auch für sie nicht zu unterschätzen (Zahlen von Anfang April).
Gegen Virusinfektionen gibt es in aller Regel keine Heilmittel, anders als mit Antibiotika gegen bakterielle Infektionen. Die einzige Chance ist, dass der Körper selbst das Virus besiegt. Das kann er tun, wenn er das Virus möglichst kennt, bevor eine Infektion geschieht. Und das erreicht man: durch Impfen.
Covid-19 ist nicht nur eine Erkrankung der Atemwege, sondern eine systemische Erkrankung. Bei leichtem Verlauf bleibt es bei den Symptomen eines schweren grippalen Infekts, in Phase zwei kann daraus eine Lungenentzündung entstehen, in Phase drei verschlimmern sehr starke Immunreaktionen auf den Erreger die Lage, die bei gesundheitlich geschwächten Menschen tödlich werden kann. Eine wissenschaftliche Studie hat ergeben, dass bei Menschen bis 61 Jahre ein Body-Mass-Index (BMI) von 35-40 oder ein vorliegender Diabetes mellitus das Risiko für einen schweren Verlauf verdoppeln. Menschen zwischen 55 und 61 werden sogar fünfmal häufiger hospitalisiert als Jüngere.
Was gegen das Impfen spricht
Ist etwas ist dran an Theorien, dass durch das Impfen Manipulationen durchgeführt werden? Nein, ganz einfach: gar nichts. Das sind haltlose Verschwörungstheorien. Sollte der Körper sich nicht besser selbst helfen? Ja, nur bei den schweren Erkrankungen unterstützt man ihn durch Impfen. Und Covid-19 ist unbestreitbar eine solche schwere Infektion, die außerdem nicht medikamentös geheilt werden kann.
Solidarität mit anderen
Sind Geimpfte weniger ansteckend? Ja. Nachdem dieser Punkt lange unklar war, scheint es jetzt auf der Hand zu liegen. Sie schützen also durch ihre Impfung auch andere Menschen vor Ansteckung, Sie tragen dazu bei, dass die restriktiven Beschränkungen des Alltags bald vorübergehen und Sie setzen ein Zeichen gegen rechtsradikale Verschwörungstheorien und lassen sich eben nicht für dumm verkaufen.
Bitte lassen Sie sich impfen - beenden wir alle gemeinsam so die Corona-Krise!