Perspektivwechsel
Die MitarbeiterInnen der Mobilen Jugendsozialarbeit der Caritas Neubrandenburg haben Kontakte zu Jugendlichen aus unterschiedlichen Stadtteilen und mit diversen Interessen oder Präferenzen. Somit kann beispielsweise jungen Menschen aus der Skater- Szene das Angebot der (audio-)visuellen Begleitung ihres Hobbys unterbreitet oder ein Graffiti- Workshop begleitet werden. Die Jugendlichen erhalten Zugang zu hochwertiger Film- und Videotechnik, wie beispielsweise einer Drohne und einer spiegellosen Systemkamera mit externem Mikrofon, mit der sie kurze oder auch längere Videosequenzen festhalten und bearbeiten können. Sie erleben sich als Selbstwirksam, indem sie und ihre selbstgewählten Themen bearbeitet und geteilt werden. Gleichzeitig bietet das Projekt die Möglichkeit, der Stadt Neubrandenburg die jugendspezifischen Themen und Interessen aufzuzeigen. Ihnen werden Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung aufgezeigt, bei denen sie ihrer Fähigkeiten austesten können. Ihnen wird im Büro der Mobilen Jugendsozialarbeit und ebenso auf der Straße (durch Hotspots) die Möglichkeit offeriert, die Videos oder Filmsequenzen in den sozialen Netzwerken zu teilen, um die in Anfängen eine digitale Chancengleichheit herzustellen. Gleichzeitig werden sie in der Entwicklung ihrer Medienkompetenz begleitet. Die MitarbeiterInnen sensibilisieren in der Zusammenarbeit mit den AdressatInnen besonders auf die Inhalte der Medien, es wird über Risiken und Gefahren aufgeklärt. Den Jugendlichen steht der Austausch mit den Fachkräften stets zur Verfügung.
Für die Mobile Jugendsozialarbeit der Caritas ergeben sich aus dem Projekt diverse Chancen und ebenso Herausforderungen. Zum einen eröffnen sie den AdressatInnen einen neuartigen Zugang zur Teilhabe. Des Weiteren richtet sich das Angebot an die Begleitung der digitalen Lernwelt und bietet einen Ausbau des niedrigschwelligen Zugangs über Alltagsmedien. Darüber hinaus kann das Arbeitsfeld die umfangreichen Tätigkeiten, Angebote oder Projekte als Öffentlichkeitsarbeit und damit gleichzeitig zur Imagearbeit nutzen, um einerseits mit der medialen Aufmerksamkeit Finanzierungen weiterer Projekte zu sichern aber auch um grundsätzlich möglichen künftigen KlientInnen ein Bild zu vermitteln. Dazu zählen perspektivisch die Begleitung anstehender Projekte (bspw. Graffiti Wände, die Gestaltung diverser Spielplätze, Sportveranstaltungen etc.) sowie die alltäglichen Tätigkeitsbereiche wie Straßenzeiten und Netzwerkarbeit/ Gremienarbeit. Infolge dessen kann das Projekt als generationsübergreifend gesehen werden. Die Netzwerk- und KooperationspartnerInnen erhalten perspektivisch ebenfalls die Möglichkeit, ihre Arbeit in Neubrandenburg vorzustellen. Grundsätzlich wird die Attraktivität des Beratungsangebots gesteigert. Dennoch sind Datenschutzverordnungen zu wahren und die MitarbeiterInnen müssen gleichermaßen in Bezug auf Missverständnisse und Hassnachrichten sensibilisiert sein. Das Projekt soll Jugendlichen einen Wechsel der Perspektive untereinander bzw. füreinander ermöglichen (sowohl im wortwörtlichen als auch im übertragenen Sinn), aber auch den BürgerInnen der Stadt Neubrandenburg die Sichtweise der jungen Menschen näherbringen. Ergebnisse werden unter anderem auf dem Youtube Kanal geteilt: https