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Jugendliche wählen sich selbst Orte, an denen sie ihre freie Zeit verbringen möchten. Häufig sind das nicht die Orte, die von der Erwachsenenwelt für sie vorgesehen sind. Es handelt sich vielmehr um Plätze im öffentlichen Raum, die die Jugendlichen nach ihren entwicklungsbezogenen Bedürfnissen nutzen. Dieses führt häufig zu einem hohen Konfliktpotential zwischen Jugendlichen und Erwachsenen und setzt Jugendgruppen oftmals sozialräumlichen Verdrängungsprozessen aus.
Gemeinsam mit Jugendlichen aus der Stadt Neubrandenburg, der Mobilen Jugendsozialarbeit der Caritas und der Mobilen Jugendsozialarbeit der Sozial-Diakonische Arbeit – Evangelische Jugend sollen legale Graffiti- und Streetart-Flächen geschaffen werden.
Legal genutzte Wände stellen eine Alternative zur Nutzung von privaten Flächen dar. Nicht jede Wand ist für diese Kunstform geeignet und wird durch die bestehenden Eigentumsverhältnisse in der Folge illegal genutzt. Die bis dato fehlenden Alternativen führen unweigerlich zu ungewollten Sachbeschädigungen und zu einer Kriminalisierung der aktiven Künstler. Gemeinsam mit Jugendlichen sollen Orte mit legal nutzbaren Flächen gesucht und mit Hilfe von Fördermitteln selbst errichtet werden. Die Beteiligung von Jugendlichen aus der Graffitiszene soll die Akzeptanz und Nachhaltigkeit dieses jugendspezifischen Angebotes sichern. Der begleitende Einsatz von Straßensozialarbeitern der Stadt Neubrandenburg kann in Form von regelmäßigen gemeinsamen Aktionen den Fokus auf eine Etablierung als legale Kunstform setzen.