Neubrandenburg/Neustrelitz, 31. Mai 2022. Von der Verschuldung in die Überschuldung ist es manchmal nur ein kleiner Schritt und in Zeiten von rasant steigenden Preisen für Energie und Lebensmittel und großer Unsicherheit in der Wirtschaft ist dieser schnell getan - mit verheerenden Folgen. Darauf macht die Schuldnerberatung der Caritas im Norden aus Neubrandenburg und Neustrelitz anlässlich der Aktionswoche der Schuldnerberatung (30.05. bis 03.06.2022) aufmerksam.
"Eine Krankheit, eine Periode der Kurzarbeit, eine heftige Nachzahlung beim Stromversorger: Vieles kann die eigene Finanzlage aus dem Gleichgewicht bringen. Das haben wir in der akuten Phase Pandemie erlebt, das erleben wir jetzt vor dem Hintergrund steigender Preise," so Nicolas Mantseris, Schuldnerberater in Neubrandenburg. "Und plötzlich ist man nicht mehr bloß verschuldet, sondern überschuldet, und damit ohne Ausweg in einem Teufelskreis aus Forderungen, die nicht beglichen werden können."
Wer sich Hilfe holt, hat bessere Chancen, aus der Überschuldung zu kommen. Dafür sind die Schuldner- und Insolvenzberatung da. Sie zeigen Wege auf, um die eigene finanzielle Situation zu stabilisieren und nachhaltig zu verbessern. Die Caritas Schuldnerberatungsstellen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte unterstützen im vergangenen Jahr 1.109 Menschen, davon 324 Ratsuchende, die ein Insolvenzverfahren beantragten. Insgesamt 636 P-Kontobescheinigungen stellten die Beraterinnen und Berater aus Neustrelitz und Neubrandenburg aus.
Der Landkreis plant Kürzungen im Bereich der Finanzierung von sozialer Schuldnerberatung
"Wenn man weiß, wie wichtig eine gute Beratung für die Überwindung der Überschuldung ist, leuchtet nicht ein, warum jetzt gerade bei der Schuldnerberatung gespart werden soll." so Nicolas Mantseris mit Blick auf die aktuelle Diskussion zur Ausgestaltung der Wohlfahrtsfinanzierung im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Entsprechend dem derzeit vorliegenden Entwurf der Finanzierungsrichtlinie plant der Landkreis erhebliche Kürzungen bei der Finanzierung, die zu einer Verschlechterung des Angebotes führen werden. "Wir fordern eine stabile und auskömmliche Finanzierung unserer Beratungsdienste", ergänzt der stellvertretende Caritas-Regionalleiter Mark-Peter Behrens.
Mehr Informationen zur Aktionswoche der AG SBV und zu den Forderungen der Verbände gibt es hier: http://www.aktionswoche-schuldnerberatung.de/
Bei Rückfragen:
Nicolas Mantseris, Teamverantwortlicher
Caritasverband für das Erzbistum Hamburg e.V., Neubrandenburg
Kontakt: Nicolas Mantseris, Telefon: 0395/57086-13, nicolas.mantseris@caritas-im-norden.de